Deutschland Europameister im Kegeln der Sektion Classic

In der Woche vom 17. - 22.05.2010 veranstaltete der Internationale Behindertensportverband (IBSA) im slowakischen Velky Saris, die Europameisterschaften im Kegeln der Sektion Classic für Blinde und Sehbehinderte.

Trotz einiger Probleme bei der Berufung der Mannschaft für die EM (denn der Deutsche Behindertensportverband wollte keine Mannschaft sondern nur Einzelstarter entsenden) bewiesen die Sportler, dass sich der Kampf von Johann Benedom (Nationaltrainer) gelohnt hat. Sie wurden mit der Herrenmannschaft Europameister. Besetzt war das Herrenteam mit Jürgen Bethge vom Magdeburger SV 90, Gerhard Tumser (Didelbrunn), Karl-Heinz Löffler (Schweinfurt), Mariann Schwarz (Moers), Günter Grabowski (Riesa) und Erwin Mai (Moers) und erspielte insgesamt 3903 Holz. Der zweite Platz ging an Kroatien (3833 Holz) und der dritte an Rumänien (3799 Holz).

Die Damenmannschaft konnte in der Besetzung Britta Pötsch (Mühlhausen), Adelheid Dörfert (Jena) und Silvia Saage (Schweinfurt) mit 1860 Holz leider nur den undankbaren vierten Platz belegen. Die ersten drei Plätze gingen hier an Rumänien (2003 Holz), Ungarn (1930 Holz) und Kroatien (1907 Holz.

In der Einzelwertung konnten die Herren nicht so gut abschneiden wie in der Mannschaftskonkurrenz, aber es fehlten hier teilweise nur wenige Hölzer für Edelmetall. So belegte Jürgen Bethge (Magdeburger SV 90), in der Gruppe der praktisch blinden Herren, den fünften Rang und freute sich über seine bisherig beste Einzelplatzierung. Sein Mannschaftskamerad, Gerhard Tumser (Didelbrunn), wurde zehnter. In der gleichen Gruppe der Damen wurde Adelheid Dörfert (Jena) vierte.

In der Gruppe der sehschwachen Herren konnte Karl-Heinz Löffler (Schweinfurt) den fünften und Mariann Schwarz den vierzehnten Platz belegen. Bei den Damen dieser Gruppe belegte Silvia Saage (Schweinfurt) den vierten und Edith Rien (SG Chemie Wolfen) den siebenten Rang.

Bei den blinden Herren konnte Erwin Mai (Moers) den vierten und Günter Grabowski (Riesa) den siebenten Platz belegen. Bei den Damen dieser Gruppe holte Adelheid Rother (Chemnitz) die Silbermedaille, welches zugleich auch die einzige Einzelmedaille dieser EM für Deutschland war.

Für die Zukunft der Nationalmannschaft, im Kegeln der Blinden und Sehbehinderten, kann nur gehofft werden, dass die erbrachten Erfolge dieser EM, dazu beitragen, eine bessere Unterstützung durch den Deutschen Behindertensportverband zu erhalten. Aber wenn nicht ein Wunder passiert, greift dann wohl hier auch das "Leistungssportkonzept" des DBS (das heißt es werden nur noch Sportarten unterstützt, die bei den Paralympischen Spielen ausgeübt werden) und Deutschland wird keine Starter mehr für diese Sportart entsenden. Es wird Zeit, dieses Konzept noch einmal zu überdenken denn hier wird mit Sicherheit am falschen Ende gespart.

Tilo Behrendt